Siedlung „Am Bilderstöckchen“, Köln

Die Energetische Sanierung und Modernisierung einer ganzen Siedlung aus den 1950er Jahren in Köln Bilderstöckchen ist ein ambitioniertes Vorhaben, das die Wohnqualität und die Energieeffizienz von Altbauten verbessern soll. Die Maßnahme umfasst nicht nur die Modernisierung der Gebäudehülle durch Dämmung von Dach, Außenwänden und Fenstern sowie die Erneuerung der Haustechnik, sondern auch die Minimierung von Wärmebrücken durch den Abbruch alter Balkone und die Errichtung neuer Balkonanlagen. Zudem werden Gründächer, Photovoltaik-Anlagen und Rigolen installiert, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten: Die Gründächer verbessern das örtliche Mikroklima und tragen in Verbindung mit den Rigolen dazu bei, die städtischen Abwasserkanäle zu entlasten, den Grundwasserstand zu verbessern und die Entwässerungsgebühren für den Bauherren zu sparen. Die Photovoltaik-Anlagen erzeugen erneuerbaren Strom, der den Eigenverbrauch der Bewohner deckt oder ins Netz eingespeist wird. Die Siedlung besteht aus 18 Wohnblöcken mit insgesamt 640 Wohneinheiten, die während der Sanierung vollständig bewohnt bleiben. Das Vorhaben wird in drei parallel laufenden Bauabschnitten organisiert. Die Projektlaufzeit beträgt insgesamt weniger als drei Jahre, davon etwa 26 Monate Bauzeit. Die neuen Außenanlagen sollen zudem das Wohnumfeld aufwerten und die soziale Interaktion fördern. Das Projekt ist eine Blaupause zur Sanierung von Siedlungen aus der Nachkriegszeit, die einen hohen Anteil am deutschen Wohnungsbestand haben.

Ausführungszeitraum: März 2022- März 2025

Baukosten, ca. 60 Mio EUR

Wohnhaus in Holzbauweise, Köln-Niehl

Dieses Bauprojekt ist ein Paradebeispiel für zukunftsfähiges Bauen. Es handelt sich um die energetische Sanierung und Modernisierung zweier Bestandsgebäudes aus den 60er Jahren mit 30 Wohneinheiten, sowie die Nachverdichtung um einen 4-geschossigen Neubau in Hozbauweise.

Die Erschließung der Bestandsgebäude erfolgt über außenliegende Treppenhäuser und Laubengänge. Der Gebäudebestand wird in bewohntem Zustand vollständig energetisch saniert, ein Gebäudeteil wird zudem durch die Aufstockung in Holzbauweise um 6 Wohneinheiten erweitert.

Zusätzlich zur Aufstockung wird ein neues Mehrfamilienhaus in Holzbauweise an das bestehende Gebäude angebaut. Dieser Neubau umfasst vier Vollgeschosse mit 14 neuen Wohneinheiten und ist in die Gebäudeklasse 4 einzuordnen. Das Gebäude übererfüllt dabei sämtliche Anforderungen an modernen Schall- und Wärmeschutz, sowie den Brandschutz! Die Holzbauweise ermöglicht hierbei eine kurze Baustelleneinrichtung durch hohen Vorfertigungsgrad und eine zügige Errichtung der Gebäudehülle.

Dieses Projekt zeigt, wie bestehende Gebäude modernisiert und erweitert werden können, um die aktuellen Anforderungen zur Schaffung neuen Wohnraumes im innerstädtischen Kontext gerecht zu werden. Es zeigt zudem, dass Nachverdichtung, energetische Sanierung und nachhaltiges Bauen Hand in Hand gehen können, um attraktiven, zukunftsfähigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Wohnhaus, Köln Ehrenfeld

Dieses Projekt umfasst die energetische Sanierung und Modernisierung, sowie die Aufstockung zweier viergeschossiger Wohngebäude aus den 1930er- bzw. 1950er Jahren mit insgesamt 64 Wohneinheiten in innenstädtischer Lage. Die Maßnahme wird in bewohntem Bestand durchgeführt, durch die Aufstockung des Dachgeschosses entstehen 9 neue Wohneinheiten. Darüber hinaus werden teilweise neue, außenliegende Aufzugsanlagen errichtet, die Außenhülle mit einer neuen Wärmedämmung versehen, die Fenster getauscht, ein Blockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromgewinnung errichtet und sämtliche Haustechnik erneuert. Auf der Gartenseite erhält das Gebäude neue Balkonanlagen, die den Wohnwert erhöhen.

Stegerwaldsiedlung

Die Stegerwaldsiedlung wurde in den 1950er Jahren auf dem Gelände einer ehemaligen Waggonfabrik in Köln-Mülheim in attraktiver Rheinnähe erbaut. Sie umfasst heute ein Gebiet von ca. 313.000 Quadratmetern und besteht aus 1.395 Wohnungen mit einer Wohnfläche von rund 79.700 Quadratmetern. Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „GrowSmarter“ wurden in den Jahren 2015-2019 sechzehn Gebäude mit 593 Wohnungen und einer Gesamtwohnfläche von ca. 33.500 Quadratmetern umfangreich energetisch modernisiert und aufgestockt. Hierdurch entstanden 94 neue Wohnungen. Die Maßnahmen im Bestand umfassten eine Dämmung der Gebäudehülle (Fassade, Keller-decke und Dachboden/-stuhl) und den Einbau neuer energiesparender Kunststofffenster mit 3-fach Verglasung. Darüber hinaus wurde von dem Projektpartner Rheinenergie AG ein neuartiges, innovatives Wärmeversorgungssystem eingebaut. Auf den Dächern der Stegerwaldsiedlung wird mit Hilfe von 5.600 m2 Photovoltaikanlagen Strom erzeugt. Damit der Strom weitestgehend in der Stegerwaldsiedlung verbraucht wird, werden dort Stromspeicher (655 kWh, 210 kW) eingesetzt. Der von den Photovoltaikanlagen in der Siedlung produzierte Strom dient vorrangig der Versorgung der Wärmepumpen, mit denen geheizt und Warmwasser bereitgestellt wird.

Insgesamt sind hier 41 hocheffiziente Luft-Wasser-Wärmepumpen im Einsatz. Reicht die von den Wärmepumpen produzierte Wärme bei Bedarfsspitzen nicht aus, liefert das Fernwärmenetz den restlichen Bedarf (mit einem Primärenergiefaktor von 0). Die Bewohner der Siedlung können den lokal erzeugten Solarstrom als Mieterstrom auch selbst beziehen. Das Gesamtsystem wird durch ein neuartiges Energiemanagementsystem gesteuert. Wetter-, Verbrauchs- und Anlagendaten dienen den selbstlernenden Algorithmen hierbei als Basis für die notwendigen Bedarfsprognosen. Die Sanierung führte zu ca. 70% bzw. 1.100 t/a Einsparung klimaschädlicher CO2-Emissionen. Der Primärenergieeinsatz konnte kalkuliert um ca. 80% reduziert werden. Dieses Wärmeversorgungskonzept mit intelligenter Vernetzung verschiedener Energie- und Wärmeerzeugungskomponenten hat somit Vorbildcharakter für weiter Quartiere. Als weitere Besonderheit wurden zukunftsweisende Mobilitätsangebote in Form von Car- und Bikesharing mit Elektrofahrzeugen geschaffen. Dies führt zu einer positiven Beeinflussung der Luftqualität im Viertel und weniger Geräuschimissionen. Die Stegerwaldsiedlung dient als Blaupause für eine klimafreundliche und nachhaltige Entwicklung von urbanen Raumen.